Trin, eine kleine Gemeinde mit etwa 1400 Einwohnern, liegt zwischen Chur und Flims. Das Dorf teilt sich in die drei Fraktionen Trin, Trin Mulin und Trin Digg auf.
Auf dem Crap Sogn Bargazi thronte einst eine Burg mit Kirche. Diese dürfte bis zu Beginn des 15 Jahrhundert bewohnt gewesen sein. Die Ruine wurde durch die Stiftung Fundaziun Crap Sogn Barcazi aufwändig restauriert und gesichert.Nach neusten Forschungen wird die Ruine in die Zeit des hochmittelalters datiert. Die Burg war im Besitz der Herren von Sagogn – Wildenberg.
Der älteste Bau dürfte der Hauptturm sein. Die Kirchenruine kann ins 11. / 12. Jahrhundert datiert werden. Der Palas und die Umgangsmauer dürfte im 13. Jahrhundert gebaut worden sein. Am 2. Juli 1470 wurde die Anlage durch einen Brand zerstört und nicht wieder aufgebaut.
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Hauptturm
Kirchenruine
Palas
Palas
Brunnen
Brunnen
Unterstand / Beobachter 2. Weltkrieg
Unterstand / Beobachter 2. Weltkrieg
Umgangsmauer
Umgangsmauer
Der 2. Weltkrieg
Im 2. Weltkrieg erwies sich Trin, wie schon im Mittelalter, als Sperre zum Bündner Oberland. Es ist die letzte Sperre vor dem Reduit. Die Schweizer Armee baute hier eine Festung in den Felsen, sowie mehrere Bunker im Umkreis, um das Eindringen des Feindes ins Reduit zu verhindern.
Die Sperrstelle 1205 Trins, wie sie offiziell heisst, ist eine von rund 60 Sperrstellen im Kanton Graubünden. 46 davon waren auch nach dem 2. Weltkrieg noch permanent Bewaffnet.
Heute sind diese Anlagen, die erste Rekognoszierung geht auf den 18. Januar 1941 zurück, noch erhalten.
Inventar für Kampf- und Führungsbauten / Militärische Denkmäler im Kanton Graubünden
Im Falle des Crap Sogn Barcazi bei Trin scheint sich eine museale Lösung abzuzeichnen:
Hier liegt der einzigartige Fall vor, dass sich die Infanteriesperre und Kaverne in einem Felskopf befindet, der bereits in prähistorischer Zeit, sowie im Früh- und Hochmittelalter als wichtiger Verteidigungsstandort bebaut und bewohnt war –
geschichtsträchtiger könnte ein befestigter Platz in unserem Lande kaum sein.
Hans Rutishauser, Dr. phil. hist., ehem. Denkmalpfleger des Kantons Graubünden
Auszug aus dem Inventar für Kampf- und Führungsbauten Graubünden
2003 wurde für den Kanton Graubünden das „Inventar für Kampf- und Führungsbauten / Militärische Denkmäler im Kanton Graubünden vom VBS erstellt. .
Darin wird die Sperrstelle Trin als Sperre von Nationalem Wert eingestuft.
Die Sperrstelle liegt westlich von Trin an der Zufahrtsstrasse ins Vorderrheintal. Ein Schwerpunkt mit einem Infanteriewerk im Felsen und vier Bunkern im Wald befindet sich um den Burgfelsen von Crap Sogn Barcazi. Zwischen der Rheinschlucht und Digg erstreckt sich ein Geländepanzerhindernis mit den entsprechenden Flankierwerken, die eine mögliche Umgehung der Hauptsperrstelle verhindern sollen.
Die Bedeutung dieser Passage im Mittelalter zeigt sich am Bau der Burgen Barcazi (9.–13. Jh.) und Hohentrin (13. Jh.). Auch die Strategen vor dem Ersten Weltkrieg erkannten die Wichtigkeit einer massiven Befestigung an diesem Ort. Nachdem im Januar 1941 die Sperrstelle rekognosziert war, begannen im August 1941 die Bauunternehmen mit dem Errichten der Kampfanlagen. Im Juni 1943 war der grösste Teil bezugsbereit.
Die hohe Bedeutung der Sperrstelle für das Konzept des Reduits, die gute Erhaltung der Objekte, die Typenvielfalt, und nicht zuletzt die Besiedlungsgeschichte des Burghügels sind die Gründe für eine Einstufung als Sperre von nationalem Wert.
Die Sperrstelle Trin war permanent, also auch in Friedenszeiten, bewaffnet. Der Unterhalt der Anlagen wurde durch das Festungswachtkorps FWK sichergestellt.
1988 wurde die Sperrstelle nochmals aufgerüstet. Gebaut wurde ein 12cm Festungsminenwerfer in Monoblock Bauweise. Mehr zur Entwicklung des Minenwerfers gibt es hier. 1996 wurde die Kantonsstrasse kurz vor Trin noch als Sprengobjekt geladen.
Nummer: A7763
Name: Crap Barcazi
Bautyp: Unterstand
Bauunternehmer: unbekannt
Tarnung: keine
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 1
Bewaffnung: keine
Mannschaft: 1 Zug
Nummer: A7762
Name: Crap Barcazi – Ping
Bautyp: Felswerk
Bauunternehmer: Prader & Cie Chur
Tarnung: Fels
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 3 über Treppen und Stollen miteinander verbunden
Bewaffnung: 4 Mg, 2 Lmg
Mannschaft: 30 Mann
Nummer: A7761
Name: Crap Ueara
Bautyp: Zugsunterstand
Bauunternehmer: unbekannt
Tarnung: keine
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 1
Bewaffnung: keine
Mannschaft: 1 Zug
Nummer: A7765
Name: Porclas Strasse
Bautyp: Infanteriebunker
Bauunternehmer: Gebr. Somaini Bonaduz
Tarnung: Wasserversorgung
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 2
Bewaffnung: 1 Mg, 1 Lmg (ursprünglich 1 Pz BK)
Mannschaft: 8 Mann
Nummer: A7766
Name: Porclas West
Bautyp: Infanteriebunker
Bauunternehmer: Franz Vago Chur
Tarnung: Holzscheune
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 2
Bewaffnung: 1 Lmg, 1 Pak (ursprünglich 1 IK)
Mannschaft: 10 Mann
Nummer: A7767
Name: Porclas Nord
Bautyp: Infanteriebunker
Bauunternehmer: Gebr. Somaini Bonaduz
Tarnung: Waldhütte
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 2
Bewaffnung: 2 Mg, 1 Lmg
Mannschaft: 12 Mann
Nummer: A7768
Name: Digg
Bautyp: Infanteriebunker
Bauunternehmer: Christoffel Casty Trin
Tarnung: Fels
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 2
Bewaffnung: 1 Mg
Mannschaft: 8 Mann
Nummer: A7769
Name: Porclas Süd
Bautyp: Infanteriebunker
Bauunternehmer: Christian Saluz Ems
Tarnung: Wasserversorgung
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 2
Bewaffnung: 1 Mg, 1Pak (ursprünglich 1 IK)
Mannschaft: 14 Mann
Name: Laseaz Nord
Bautyp: Infanteriebunker
Bauunternehmer: Gebr. Gaprez‘ Erben Chur
Tarnung: Fels, Solitär Beton mit Tarnanstrich
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 2
Bewaffnung: 2 Mg, 1 Lmg (Solitär)
Mannschaft: 10 Mann
Besonderes: Solitär ist durch einen 25m langen Stollen verbunden
Nummer: A7771
Name: Laseaz Süd
Bautyp: Infanteriebunker
Bauunternehmer:
Tarnung: Beton mit Tarnanstrich
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 2
Bewaffnung: 1 Mg, 1 IK (später 9cm Pak)
Mannschaft: 16 Mann
Nummer: A7783
Name: Laseaz
Bautyp: Halbzugsunterstand
Bauunternehmer: Christian Zogg Tamins
Tarnung: keine
Bauzeit: 1941 – 1942
Geschosse: 1
Bewaffnung: keine
Mannschaft: 14 Mann
Nummer: A7795
Name: 12cm Festungsminenwerfer 59/83
Bautyp: Monoblock
Bauunternehmer: J. Erni AG Trin
Tarnung: keine
Bauzeit: 1988
Geschosse: 1
Bewaffnung: 12cm Festungsminenwerfer
Mannschaft:
Waffe:
Kaliber | 120mm |
Rohrlänge mit Verschluss | 2353mm |
Rohrlänge ohne Verschluss | 2000mm |
Rohrinneres | glatt (ohne Züge) |
Vor- und Rückholfeder | halbautomatischer Drehverschluss |
Azimutaler Richtbereich | 6400‰ |
Elevationsbereich | 83 bis 785 R ‰ bezogen auf die Vertikale |
Kadenz | 10 Schuss pro Rohr bzw. 20 pro Geschütz und Minute |
Schussdistanz | 500m – 9000m |
Nummer: F12590
Name: ASU
Bautyp: ASU Atomschutzunterstand
Bauunternehmer:
Tarnung: –
Bauzeit: 1988
Geschosse: 1
Bewaffnung: –
Mannschaft: 1 Zug
Nummer: M1073
Name: –
Bautyp: Sprengobjekt,
Bauunternehmer: unbekannt
Tarnung: keine
Bauzeit: 1999
Geschosse: –
Sprengstoff: TNT, 4 x 35kg Übertragungsladung, 40 x 50kg Sprengkessel 56
Schächte: 2
Nummer: B2355
Name: –
Bautyp: Baracke (Holz)
Bauunternehmer: unbekannt
Tarnung: keine
Bauzeit: 1941
Geschosse: 1
Bewaffnung: keine
Mannschaft: –
Name: –
Bautyp: Gebäude aus Naturstein gemauert
Bauunternehmer: unbekannt
Tarnung: keine
Bauzeit: unbekannt, war eigentliche eine Garage
Geschosse: 1
Bewaffnung: keine
Mannschaft: –